Unser
Leitbild:
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Wir
bestimmen -
vor unserem geschichtlichen Hintergrund als Teil der Arbeiterbewegung -
unser Handeln durch die Werte des freiheitlich-demokratischen
Sozialismus: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und
Gerechtigkeit.
Der
freiheitlich-demokratische Sozialismus ist wichtige Orientierung der
Arbeiterwohlfahrt seit ihrer Gründung. Seine Werte haben
nichts an
Aktualität und Bedeutung verloren.
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Solidarität
bedeutet,
über
Rechtsverpflichtungen hinaus durch praktisches Handeln
füreinander
einzustehen. Wir können nur dann menschlich und in Frieden
miteinander
leben, wenn das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes von der Politik
umgesetzt wird, wenn wir für einander einstehen und die
Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal anderer
überwinden. Wer in Not
gerät, kann sich auf die Solidarität der
Arbeiterwohlfahrt verlassen.
Solidarität ist auch Stärke im Kampf um das Recht.
-
Toleranz
bedeutet nicht
nur, andere Denk- und Verhaltensweisen zu dulden, sondern sich
dafür
einzusetzen, daß jedermann und besonders Minderheiten sich
frei äußern
können, in ihrer Religion und Weltanschauung nicht
eingeschränkt werden
und so leben können, wie sie es für angemessen
halten. Toleranz endet
dort, wo sie Gefahr läuft, mißachtet und
mißbraucht zu werden. Solchen
Gefahren stellt sich die Arbeiterwohlfahrt entgegen.
-
Freiheit
ist die
Freiheit eines jeden, auch des Andersdenkenden.
Freiheit bedeutet, frei zu sein von entwürdigenden
Abhängigkeiten, von
Not und Furcht. Freiheit bedeutet, die Möglichkeit zu haben,
individuelle Fähigkeiten zu entfalten und an der Entwicklung
eines
demokratischen, sozial gerechten Gemeinwesens mitzuwirken. Nur wer sich
sozial gesichert weiß, kann die Chancen der Freiheit nutzen.
-
Gleichheit
gründet
in der
gleichen Würde aller Menschen. Sie verlangt gleiche Rechte vor
dem
Gesetz, gleiche Chancen, am politischen und sozialen Geschehen
teilzunehmen, das Recht auf soziale Sicherung und die gesellschaftliche
Gleichstellung von Frau und Mann.
-
Gerechtigkeit
fordert einen
Ausgleich in der Verteilung von Arbeit und Einkommen, Eigentum und
Macht, aber auch im Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur.
Wir sind ein
Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte Gesellschaft
kämpft und
politisch Einfluß nimmt. Dieses Ziel verfolgen wir mit
ehrenamtlichem
Engagement und professionellen Dienstleistungen.
Die Arbeiterwohlfahrt beteiligt sich in
allen gesellschaftlichen Bereichen und auf allen politischen Ebenen an
Entscheidungsprozessen. Als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege
wirkt sie insbesondere an der Gestaltung der Sozialpolitik und bei der
Lösung sozialer Probleme mit und nimmt Einfluß auf
die
Sozialgesetzgebung. Die Arbeiterwohlfahrt betont dabei den Vorrang der
staatlichen und kommunalen Verantwortung für die
Erfüllung des
Anspruchs auf soziale Hilfen, auf Erziehung und Bildung sowie
für die
Planung und Entwicklung eines zeitgerechten Systems sozialer Dienste
und Einrichtungen.
Sie fördert
staatsbürgerliche Verantwortung
und mitbürgerliche Gesinnung.
Die Arbeiterwohlfahrt unterstützt
und
fördert den Selbsthilfegedanken und die Selbsthilfebewegungen.
Sie
versteht sich weiter als sozialpolitische Interessenvertretung aller
Menschen, insbesondere jener, die sich allein kein Gehör
verschaffen
können. Ehrenamtlich und hauptamtlich Tätige arbeiten
hierbei kollegial
zusammen.
Wir
fördern
demokratisches und soziales Denken und Handeln. Wir haben
gesellschaftliche Visionen.
Wir bekennen uns zur
freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung. Ihre Existenz ist
eine zwingende Voraussetzung für unsere Arbeit. Ihre
Prinzipien sind
unverzichtbare Grundlagen unseres Handelns. Entsprechend ist die
Arbeiterwohlfahrt vereinsrechtlich organisiert, demokratisch und
föderativ aufgebaut; die verbandspolitische Willensbildung
geht von den
Mitgliedern aus. In unseren Verbandsgliederungen, Einrichtungen und
insbesondere innerhalb unseres Kinder- und Jugendverbandes, dem
AWO-Jugendwerk, eröffnen wir Kindern, Jugendlichen und sozial
engagierten jungen Erwachsenen eigenständige
Betätigungs- und
Beteiligungsrechte.
Wir fördern eine neue Kultur, einen
neuen
Gesellschaftsvertrag für das friedliche und solidarische
Zusammenleben
und Zusammenwirken der Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Wir entwickeln Alternativen zu übersteigerten Formen des
Individualismus im gesellschaftlichen Leben. Dafür wollen wir
den
ganzen Einsatz unserer Einrichtungen, Dienste, unserer Mitglieder und
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen.
Wir
unterstützen
Menschen, ihr Leben eigenständig und verantwortlich zu
gestalten und
fördern alternative Lebenskonzepte.
Maßstab für das Handeln
der
Arbeiterwohlfahrt sind die Lebenslagen, Bedürfnisse,
Erwartungen und
eigenen Möglichkeiten der Menschen. Wer mit einem Anliegen zu
uns
kommt, bleibt in der Selbstverantwortung für sein Handeln. Wir
beraten
und unterstützen mit dem Ziel, die Eigeninitiative zu erhalten
und zu
stärken. Wir helfen Menschen, ihre persönliche
Lebensplanung zu
entwickeln und den dafür geeigneten Weg zu finden.
Wir praktizieren
Solidarität und stärken die Verantwortung der
Menschen für die
Gemeinschaft.
Wir stehen für solidarische Hilfe
zur
Selbsthilfe. Wir gewähren Rat, Unterstützung und
Hilfen, unabhängig von
ethnischer Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung
oder
Geschlecht. Die Arbeiterwohlfahrt wendet sich Menschen zu, die Hilfe
und Unterstützung in gelebter Solidarität
benötigen. Die
Arbeiterwohlfahrt schafft die Voraussetzungen für
tätige Mitarbeit in
der Gesellschaft durch freiwilliges Engagement.
Wir bieten soziale
Dienstleistungen mit hoher Qualität für alle an.
Fachliches und kompetentes Handeln und
Verläßlichkeit in unseren Entscheidungen sind
unverzichtbar. Sie
bestimmen den Erfolg, das Ansehen und die Glaubwürdigkeit des
Verbandes
in der Öffentlichkeit, bei den Mitgliedern und den
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.
Für ihren
humanitär-politisch begründeten
Beitrag zum Sozialstaat bedarf die Arbeiterwohlfahrt des kooperativen
Zusammenwirkens von ehren- und hauptamtlicher Arbeit. Beide Bereiche
sind gleichbedeutend und profitieren voneinander. Dafür
müssen
geeignete Regeln und Arbeitswege geschaffen und beachtet werden. Die
Förderung des ehrenamtlichen Bereichs dient der
Zukunftssicherung der
Arbeiterwohlfahrt.
Wir handeln in
sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und internationaler
Verantwortung und setzen uns nachhaltig für einen sorgsamen
Umgang mit
vorhandenen Ressourcen ein.
Der Arbeiterwohlfahrt sind die
Zusammenhänge
zwischen Sozialem, Bildung, Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt auch im
globalen Maßstab bewußt.
Wirtschaftliche Stabilität ist
für uns eine
wichtige Grundlage des sozialen Zusammenhalts in der Gesellschaft.
Daher erwarten wir von den Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik,
daß sie bei ihren Entscheidungen die Belange der Menschen in
den
Vordergrund stellen.
Die Arbeiterwohlfahrt fördert die
internationale Zusammenarbeit mit dem Ziel eines friedlichen
Zusammenlebens der Völker. Außerdem wollen wir
mithelfen, die
wirtschaftliche Entwicklung voranzubringen und in ihrer Globalisierung
sozial beherrschbar zu machen. Bausteine dazu sind unsere aktive
Mitgliedschaft in den internationalen Zusammenschlüssen der
Arbeiterbewegung wie "SOLIDAR", "AWO International" und unsere Projekte
in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.
Auch in der Verbandsarbeit und bei unserer
wirtschaftlichen Tätigkeit folgen wir einer nachhaltigen
Umwelt-,
Wirtschafts- und Entwicklungspolitik.
Wir wahren die
Unabhängigkeit und Eigenständigkeit unseres
Verbandes; wir
gewährleisten Transparenz und Kontrolle unserer Arbeit.
Wir handeln wirtschaftlich und machen unsere
Arbeit durchschaubar.
Die Arbeiterwohlfahrt als Spitzenverband der
Freien Wohlfahrtspflege arbeitet nach betriebswirtschaftlichen
Grundsätzen und fachlichen Standards. Sie bewertet ihren
Erfolg aber
nicht allein an den Betriebsergebnissen.
Für die Arbeiterwohlfahrt steht der
Mensch
im Mittelpunkt. Bei allen betriebswirtschaftlichen Erfordernissen sind
für uns die soziale Verantwortung und die Orientierung am
Gemeinwesen
bestimmend. Die Betriebswirtschaft hat dienende Funktion.
Ihre Aktivitäten finanziert die
Arbeiterwohlfahrt aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden,
öffentlichen
Zuwendungen und Entgelten für Dienstleistungen. Wir
kontrollieren deren
sachgerechte und rechtmäßige Verwendung durch
interne und externe
Prüfungen und Beratungen. Wir legen
regelmäßig auch der Öffentlichkeit
gegenüber Rechenschaft über unsere Tätigkeit
ab.
Wir entlassen die öffentliche Hand
nicht aus
ihrer Verantwortung für die Grundsicherung der sozialen Arbeit.
Wir sind fachlich
kompetent, innovativ, verläßlich und sichern dies
durch unsere ehren-
und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Arbeiterwohlfahrt legt großen
Wert auf
die stetige fachliche und persönliche Entwicklung ihrer ehren-
und
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch interne und
externe Qualifizierungsmaßnahmen. Sie motiviert zum
ehrenamtlichen
Mitarbeiten, fordert Einsatz und fördert
Leistungsfähigkeit und
Leistungsbereitschaft. Bei der Weiterentwicklung und Erneuerung des
Verbandes wird die Mitarbeiterschaft beteiligt. Unsere
Arbeitsstrukturen gestalten wir kooperativ, human, funktional und
wirtschaftlich. Nur wenn diese Ansprüche in der Praxis
umgesetzt
werden, können sich Mitglieder und ehren- und hauptamtliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Verband identifizieren.
Erfahren Sie mehr über das
Selbstverständnis der AWO
unter: LEITSÄTZE
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